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Osthessischer Energieversorger investiert hohe Summen / In vielen Bereichen Vorreiter in Hessen

Große Schritte hin zu noch mehr Nachhaltigkeit hat die RhönEnergie Gruppe im vergangenen Jahr unternommen. „Mit dem erklärten Ziel, für unsere Region noch mehr Lebensqualität zu schaffen und dabei immer höhere Anteile an sauberer Energie einzusetzen, sind wir 2023 große Schritte vorangekommen. Zugleich wollen wir für die Region ein starker Motor der Energiewende sein”, bilanziert Martin Heun, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Gruppe.

Die osthessische Energieversorger hat sich viel vorgenommen: Bis 2030 will er 100 Millionen Euro in die Erzeugung von Solar- und Windstrom investieren. Allein 11,5 Millionen Euro haben das Fuldaer Unternehmen und zwei Partner im vergangenen Jahr in Eichenzell investiert – in den bis heute größten Solarpark im Landkreis Fulda. Allein dieser Solarpark deckt rechnerisch den Jahresbedarf von 5150 Haushalten.

Insgesamt hat die RhönEnergie 2023 in Anlagen, die ihr ganz oder teilweise gehören, 125 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produziert – fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Gründe des Wachstums sind mehr Anlagen und vor allem der Wind, der die Windräder länger laufen ließ als in den Vorjahren. Seit Beginn 2024 erhalten RhönEnergie-Privatkunden, die einen Wahltarif buchen, also nicht in der Grundversorgung sind, automatisch Ökostrom – und das zum gleichen Preis.

Hohes Tempo bei Ladesäulen und Wärmepumpen

Deutlich gewachsen ist auch die Zahl der Ladesäulen im Betrieb der RhönEnergie. Die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte wuchs um 41 Prozent auf 301. Die Zahl der Ladepunkte auf Firmengeländen verdoppelte sich auf 112. Rechnet man die Wallboxen auf Privatgelände hinzu, so wuchs die Gesamtzahl um mehr als 50 Prozent: von gut 2000 auf mehr als 3000. Damit ist in Osthessen die Zahl der Ladepunkte schneller gestiegen als die der E-Fahrzeuge. Im Landkreis Fulda wuchs die Zahl der Elektrofahrzeuge 2023 nach Angaben des Landkreises um 35 Prozent auf 4790.

Einen Schub gab es auch bei den Wärmepumpen. Sie sorgen besonders effizient und sauber für Wärme in Gebäuden. Ihre Zahl wuchs im Jahresverlauf im Versorgungsgebiet der RhönEnergie Gruppe von 2800 auf 3700. Immer mehr Kunden mit einer PV-Anlage auf dem Dach setzen auch auf eigene Stromspeicher. Die Zahl wuchs von knapp 2000 auf über 3000.

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Immer mehr grüner Strom im Netz

Der Ausbau von Erneuerbaren Energien, Wärmepumpen und Ladesäulen reicht jedoch für die Energiewende nicht aus, wenn der erzeugte Strom nicht auch zu den Verbrauchsorten transportiert wird. Hierfür braucht es starke und leistungsfähige Stromnetze. Deshalb will die OsthessenNetz, die Netzgesellschaft der RhönEnergie-Gruppe, in den nächsten fünf Jahren weitere 100 Millionen Euro in den Aus- und Umbau ihrer Netze investieren. Auch dies ist ein wichtiger Beitrag, um die Energiewende zu meistern.

„Die Stärkung unseres regionalen Stromnetzes ist ein zweiter großer Schwerpunkt unserer Investitionen der nächsten Jahre”, erläutert Dr. Arnt Meyer, Geschäftsführer der RhönEnergie. „Wir sehen dies als große Herausforderung, aber auch Verpflichtung an. Ein stärkeres Stromnetz ist nicht nur für die Energiewende unabdingbar. Es gewährleistet Versorgungszuverlässigkeit und das wiederum stärkt die Attraktivität unserer Region.”

Busse öfter elektrisch unterwegs

Im ÖPNV war und ist die RhönEnergie Gruppe einer der Pioniere in Sachen Elektromobilität. Sie setzt inzwischen bereits sieben Elektrobusse ein. Im Jahr 2023 legten die E-Busse in Summe 260.000 Kilometer zurück – neun Prozent mehr als im Vorjahr. Wären dafür Dieselfahrzeuge gelaufen, hätten diese 99.200 Liter Diesel verbraucht. Dies entspricht einem CO2 Ausstoß von 265,8 Tonnen. „Wir wollen die E-Bus-Flotte kontinuierlich ausbauen. Dafür brauchen wir aber die Unterstützung des Staates, denn ein Elektrobus kostet in der Anschaffung doppelt so viel wie ein herkömmlicher Bus”, erklärt Geschäftsführer Martin Heun.

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Eigene Anstrengungen zur Energieeinsparung

 

Nicht zuletzt unternimmt die RhönEnergie Gruppe auch viel, um Energie einzusparen. Durch Dutzende von Einzelmaßnahmen spart sie jedes Jahr 1,4 Millionen Kilowattstunden ein. Mehr als die Hälfte davon entfällt auf das Quartierskonzept im Areal Löhertor. Der Gebäudekomplex, der vom Finanzamt, einem Hotel und der RhönEnergie selbst genutzt wird, gewinnt Wärme aus einem am Gebäude vorbeiführenden Abwasserkanal. Der Strom wird erzeugt durch ein mit Bio-Methan betriebenes Blockheizkraftwerk sowie durch mehrere PV-Anlagen auf den Dächern der Gebäude. So muss dem Gebäudekomplex muss gar keine Energie aus fossilen Quellen zugeführt werden.

 

Viele Beratungen
in der Region

 

Durch zahlreiche Beratungen haben Mitarbeiter des technischen Vertriebs der RhönEnergie geholfen, dass die Bewohner der Region Energie sparen. „Wir haben vor Ort oder telefonisch 500 Energieeffizienzberatungen, Tarifberatungen und Beratungen bezüglich Umstellung der Heizung auf Erdgas oder Wärmepumpe in Verbindung mit Photovoltaik sowie weitere 200 Effizienzberatungen im Bereich der Gebäudesanierung wie Dachsanierung und -dämmung, Fenster- und Haustürtausch, Außendämmung und Heizungstausch durchgeführt”, rechnet Geschäftsführer Dr. Arnt Meyer vor. Enthalten war dabei stets auch eine Beratung zu Förderprogrammen. Weitere Dienstleistungen wie das Erstellen von Energieausweisen oder Thermographie-Aufnahmen sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.

 

Bei der Gesellschaft RhönEnergie Effizienz + Service (RES) ist die Effizienz Teil des Namens und auch der DNA des Unternehmens. Die Mitarbeitenden haben im vergangenen Jahr 131 PV-Anlagen im Privatbereich montiert oder in Betrieb genommen. Hinzu kommen acht abgeschlossene Großprojekte bei Firmen. 26 Unternehmen erhielten eine Beratung in Richtung Energieeinsparung. Energiesparend bei der Arbeit der RES ist auch der gezielte Einsatz von LED-Technik bei der Beleuchtung oder die Modernisierung von Verfahren und Technik in Kläranlagen.

 

Biothan-Anlage

als Leuchtturm

 

Leuchtturm der Gruppe in Sachen Nachhaltigkeit ist die Biothan-Anlage am Finkenberg bei Kleinlüder. Sie wandelt biogene Reststoffe aus der Biotonne und der Lebensmittelbranche in wertvolles Bio-Erdgas um. Sie hat 2023 insgesamt 46.500.000 Kilowattstunden Biomethan produziert – so viel wie im langjährigen Durchschnitt – und in das Erdgasnetz der RhönEnergie Osthessen eingespeist. Rein rechnerisch kann man damit 2400 Haushalte mit Wärme versorgen.

 

Ausgangsstoffe für den Recycling-Prozess waren 20.100 Tonnen Abfall aus der Biotonne aus Stadt und Landkreis Fulda. Zudem hat die Anlage 7.400 Tonnen Garten- und Parkabfälle angenommen und verarbeitet – zu 7.600 Tonnen Kompost und 12.000 Tonnen flüssigen Gärresten, die in der Landwirtschaft als wertvoller und weitgehend geruchloser Dünger eingesetzt werden.