Christian Morgenroth., Geschäftsführer von Lucky Bike

Fahrräder werden weiter im Laden in Fulda gekauft

Christian Morgenroth ist Geschäftsführer von Lucky Bike – einem der größten deutschen Fahrradhändler mit über vierzig Standorten und einem Onlineshop. Er spricht im Interview über die aktuelle Lage am Fahrradmarkt.

Was sind die Herausforderungen für den Fahrrad-Einzelhandel in den kommenden Jahren?
Nach Pandemieende und Lieferproblemen herrscht aktuell ein starkes Überangebot in den Lagern der meisten Händler und das wirkt sich derzeit in einem Preisverfall aus, der vor allem online zu spüren ist. Anders als derzeit in den Medien berichtet, haben wir es weniger mit einem Rückgang der Nachfrage zu tun, sondern vielmehr mit dem außerordentlichen Überangebot an Ware. Das ist ein temporäres Phänomen und wir erwarten eine Konsolidierung im Markt bis 2025. In jedem Fall steht unser Multichannel-Ansatz mit Filialen und Onlineshop in dieser Sondersituation solide da. Der E-Bike Boom bleibt stark, getrieben durch Fahrradleasing in verschiedenen Branchen, vor allem im öffentlichen Dienst und in Branchen mit gewerkschaftlich organisierten Arbeitnehmenden, wie beispielsweise der IG Metall.

Wie sollen Händler diese Herausforderungen bewältigen?
Kurzfristig geht es um den Ausgleich von Angebot und Nachfrage. Der Markt ist preisgetrieben und die Lösung variiert je nach Vorsorge und Planung. Mittelfristig sind der Service rund ums Rad und Fahrradleasing entscheidend. Wir bei Lucky Bike investieren in Personal, unsere Fachwerkstätten und Prozessoptimierung. Langfristig muss der Einzelhandel seine Position gegenüber großen Leasinganbietern verteidigen.

Wie sieht das Fahrradgeschäft in Zukunft aus?
Ich glaube, dass trotz aller Weiterentwicklung in Sachen Digitalisierung und Online-Shopping die stationären Fahrradgeschäfte weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden. Die optimale Mischung aus physischen und digitalen Erlebnissen, fortschrittlicher Technologie, Kundenzentriertheit, Nachhaltigkeit und einer nahtlosen Integration ist entscheidend. Auch in der Zukunft sind die persönliche Beratung, das Ausprobieren und Testen sowie echt guter Service die Schlüsselfaktoren für den Erfolg eines Radhändlers im dynamischen Marktumfeld.

Unternehmen:

Die Lucky Bike.de GmbH ist eines der größten Fahrrad-Handelsunternehmen Deutschlands. In aktuell über 40 Standorten und einem ausgezeichneten Onlineshop bietet der Händler auf über 120.000 Quadratmetern Verkaufs- und Lagerfläche mehr als 150.000 Markenräder an – Beratung, Serviceleistung und Teststrecken inklusive. Christian Morgenroth und Thomas Böttner haben das Unternehmen 1994 in Leipzig gegründet. Heute führen vier Geschäftsführer die rund 1.200 Mitarbeitenden. Der jährliche Umsatz liegt bei 265 Millionen Euro. Der Fahrradhändler mit Hauptsitz in Bielefeld lebt einen hohen Nachhaltigkeitsanspruch entlang der eigenen Wertschöpfungsstufen. Das oberste Ziel ist eine vollständige Klimaneutralität. Mit einer konkreten Nachhaltigkeitsstrategie befindet sich dieser Anspruch derzeit in der Umsetzung. Lucky Bike ist der „Begehrteste Fahrradhändler 2024“ (F.A.Z.-Institut) und wurde zudem als „Unternehmen des Jahres“ (Focus-Money) unter den Fahrradhändlern und als „Kundenlieblinge 2023“ (Focus) ausgezeichnet. Lucky Bike ist beim Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte 2023 mit dem ersten Platz für die Nachhaltigkeitsstrategie „Lucky World“ ausgezeichnet worden.
www.lucky-bike.de

Kontakt:

PR Büro Claudy
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