Digitales Fulda

Einstieg in die Gigabit-Region

Mehr als 65 Experten aus Wirtschaft, Forschung und Verwaltung nahmen an dem von der Hessischen Staatskanzlei, Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, dem Landkreis Fulda, der Hochschule Fulda, der Region Fulda GmbH und dem Verein Zeitsprung IT-Forum Fulda e.V. in Kooperation mit der Hessen Trade & Invest GmbH organisierten Workshop im Landratsamt teil. Sie beschäftigten sich mit den Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für die Themenbereich Mobilität, Energie und Gesundheit.

Das Fuldaer Regionalforum ist die erste Veranstaltung dieser Art in Hessen und dient dazu, gleichermaßen die an der Digitalisierung beteiligten Akteure der Region zu bündeln und gleichzeitig auch den landesweiten Digitalisierungskongress am 18.09.2019 in Hanau vorzubereiten. Landrat Bernd Woide freute sich in seinem Grußwort über die neue Qualität der Digitalisierung, die jetzt in der Region Fulda starte. Bei der Umsetzung von digitalen Strategien im Gigabit-Zeitalter könnten kleine Regionen gegenüber den Ballungsräumen auch Vorteile haben. „Manchmal schlägt Flexibilität auch Größe.“

Ansätze für die Umsetzung der digitalen Transformation in der Region Fulda ermittelten die Workshopteilnehmer ausreichend. „Wir müssen gewährleisten, dass wir dauerhaft unter Strom stehen“, betonte Andreas Gaul von der RhönEnergie GmbH, der gemeinsam mit Christian Vey von der Region Fulda GmbH die Ergebnisse des Themenbereichs Energie vorstellte. Gemeint war damit natürlich in erster Linie die Versorgungssicherheit für die Verbraucher.

Digitales FuldaDarüber hinaus stelle die Digitalisierung in der Energiewirtschaft auch hohe Anforderungen an die Datensicherheit. Auf der anderen Seite ermögliche modernes Datenmanagement auch Chancen: für die Nutzer mit Smart-Metering und für die Erzeuger erneuerbarer Energien durch das Management virtueller Kraftwerke. Die Region Fulda biete hierfür große Potenziale.

Mit ihrem Pflegepräsenz-Roboter beeindruckten Anna Steinacker und Matthias Dammert vom Fachbereich Pflege und Gesundheit der Hochschule Fulda die Teilnehmer des Regionalforums. Im Rahmen des Projektes Roboland lässt sich dieser Roboter über das Handy ferngesteuert durch den häuslichen Pflegeraum führen und so nachschauen, ob mit den Bewohnern alles in Ordnung ist und auch kommunizieren.

Die beiden Forscher und Valentina Siemens vom Verein Zeitsprung IT-Forum Fulda e.V., die das Themenfeld Gesundheit betreute, waren sich einig, dass immer der Mensch im Mittelpunkt aller Digitalisierungsanstrengungen stehe. Die Technikkompetenz der älteren Menschen müsse Schritt halten mit der Telemedizin. Erst dann seien Innovationen wie etwa das digitale Wartezimmer umsetzbar.

Der Frage, wie das perfekte Mobilitätsangebot für die Region Fulda aussehen kann, gingen die Teilnehmer des Themenfeldes Mobilität mit dem Experten Heiko Herchet, Chef der Marke Trive.me der EDAG und Dr. Philipp Keil vom Landkreis Fulda nach. Gefordert wird eine Infrastruktur, die an der Bevölkerungsdichte angepasst ist. Dazu gehöre in jedem Fall auch ein Radwegenetz. Mit Hilfe der Digitalisierung könne nicht nur mehr Markttransparenz bei den Anbietern von Beförderungsleistungen entstehen, sondern auch vernetzte System zwischen Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen. Zentrales Element sei dabei ein leistungsfähiges Mobilfunksystem, das auch außerhalb des Stadtkerns gut funktioniere.

In einem Impulsvortrag skizzierte Professor Dr. Lutz Heuser vom Urban Software Institute Chancen und Herausforderungen nutzbringender Digitalisierung in Kommunen und Regionen. „Die Digitalisierung ist mehr als nur die Verwaltung zu digitalisieren, es geht um Vernetzung,“ formulierte er an die Adresse der anwesenden Bürgermeister. Auf dem Weg zur Smart City oder Digital Region gelte es Daten zu sammeln, aufzubereiten und in Echtzeit Mehrwert bringende Lösungen zu kommunizieren.

Als Beispiel nannte er den Ecomat der Digitalstadt Darmstadt, der auf der Basis der an den Ampeln gesammelten Verkehrsdaten die optimale Geschwindigkeit für die Autofahrer ermittele. Vorbildlich sei auch das in Nordhessen praktizierte E-Car-Sharing. Aber auch Mobilitätslotsen, die wie im Saarland insbesondere älteren Menschen beratend zur Seite stünden oder als Begleitperson in der Bahn, seien zukunftsweisende Möglichkeiten für alternative Mobilität.

Wie Digitalisierung in der unternehmerischen Praxis aussieht zeigte Jürgen Diener am Beispiel seines Unternehmens, der Wäscherei Diener. Der Betrieb beschäftigt 300 Mitarbeiter an drei Standorten und bewältigt täglich 70 bis 80 Tonnen Wäsche. Als goldene Regel der Digitalisierung formulierte Diener: „Man muss halt wissen, was man will, dann kommt man voran.“ In seiner Wäscherei ist das in erster Linie Service und Versorgungssicherheit für seine Kunden, die täglich mit Mietwäsche versorgt werden. Aus den Anfängen der Betriebsdatenerfassung und einem Trackingsystem für die Fahrzeuge hat sich inzwischen ein hoher Automatisierungsgrad entwickelt. Ziel sei die smarte Wäscherei, bei der Wäsche, Waschpakete und Waschmaschine miteinander kommunizierten.

Wie geht es weiter? Nach dem Startschuss wird die Region Fulda nach den Worten von Christoph Burkard, Geschäftsführer der Region Fulda GmbH, ihren eigenen Weg gehen. Ziel sei es, die in den Themenfeldern entwickelten Ideen zu vertiefen und in weiteren Treffen Lösungen durch die Bündelung der lokalen Kräfte zu entwickeln. „Für die Umsetzung der Digitalisierung in der Region Fulda sind wir letztlich selbst verantwortlich.“

Kontakt:

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Regionalmanager: Christoph Burkard M.A.
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