Herbsttagung des Green Food Clusters
Die vierte Herbsttagung des Green-Food-Clusters an der Hochschule Fulda stand ganz im Zeichen gesundheitsförderlicher und nachhaltiger Speisen, die Umwelt und Klima schonen und die regionale Lebensmittelproduktion und Wertschöpfung stärken. Im Mittelpunkt stand das Thema Gemeinschaftsverpflegung mit dem größten Hebel zur Etablierung einer nachhaltigen Ernährung.
Bernd Müller, Präsident des Clusters, begrüßte die Anwesenden herzlich und übergab das Wort an Nicole Weider, Vizepräsidentin des Clusters, die die Entwicklung und strategische Ausrichtung des Green Food Clusters näher vorstellte. Katharina Most, Clustermanagerin des Green Food Clusters, organisierte die Fachtagung und führte durchs Programm.
Zum Einstieg stellte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Theresa Schön vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau Deutschland eine Unterstützungsmöglichkeit für hessische Großküchen vom vor. Mit dem Ziel den Anteil regionaler (Bio)-Lebensmittel in hessischen Großküchen zu erhöhen, fördert das hessische Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat das Beratungsangebot für Verpflegungseinrichtungen „Zu Tisch: Kantine wird nachhaltig“. In diesem Projekt werden hessische Großküchen zur Umsetzung einer nachhaltigen Ernährung beraten. Im Zentrum der Beratung stehen die Kriterien Bio und Regionalität. Doch auch Maßnahmen wie die Verringerung der Lebensmittelverschwendung und der CO2-Emissionen sowie Unterstützung in der Öffentlichkeitsarbeit sind Teil des Angebots. Interessierte Einrichtungen können sich direkt an die Projektverantwortliche Frau Theresa Schön wenden (E-Mail: zu-tisch@fibl.org).
Prof. Dr. Linda Chalupova, Professorin für Umwelt- und Nachhaltigkeitswissenschaften an der Hochschule Fulda, stellte in ihrem Vortrag verschiedene Facetten des Nachhaltigkeitsmanagements in der Gemeinschaftsverpflegung dar und verwies auf bestehende Regularien und Normen. Ein wesentliches Augenmerk legte Chalupova auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung, die ebenfalls auch für die Gemeinschaftsverpflegung eine wichtige Rolle spielen wird. Dabei plädiert sie immer die doppelte Wesentlichkeitsprüfung durchzuführen, um die Nachhaltigkeitsberichterstattung effizient und ressourcenschonend zu gestalten.
Das Deep-Tech-StartUp vcg.ai mit Sitz in Stuttgart hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Transformation zur Kreislaufwirtschaft zu beschleunigen und damit einen echten Beitrag zur Klimawende zu leisten. Dr. Dominik Patzelt, Direktor für Geschäftsentwicklung, erläuterte die Funktionsweise des Value Chain Generators und stellte aktuelle Praxisbeispiele näher vor.
Der Value Chain Generator identifiziert die organischen Reststoffe, die das größte Potenzial für eine Weiterverwendung bieten. Mit einer Bewertung von Kreislauflösungen, die auf globalen technisch-ökonomischen und nachhaltigkeitsbezogenen Erkenntnissen basiert, minimiert er ihre Geschäftsrisiken. Über 400 Umwandlungstechnologien und Geschäftsmodelle werden dabei berücksichtigt. Zudem unterstützt der Value Chain Generator bei der erfolgreichen Umsetzung von neuen Geschäftsmodellen, indem er passende Partner:innen in der Lieferkette und führende Technologieanbieter:innen miteinander vernetzt. Das Ergebnis: die praktikabelsten, profitabelsten und wirkungsvollsten Kreislauflösungen für jedes Unternehmen, jeden Reststoff und jeden Standort, für die gesamte Wertschöpfungskette.
So können beispielsweise Nebenprodukte und Abfälle aus der Backwarenindustrie in organische Säuren für die Pharmaindustrie umgewandelt oder organische Abfälle für die Produktion von Biokunststoff eingesetzt werden.
Über das Green Food Cluster
Das Green Food Cluster ist ein interdisziplinäres Netzwerk, das am 6. März 2020 an der Hochschule Fulda gegründet wurde. Seit dem 1. Januar 2023 wird es von der Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft getragen und zählt mittlerweile 29 Mitglieder aus verschiedenen Bereichen der Lebensmittelwirtschaft. Das Ziel des Clusters ist es, wirtschaftlichen Erfolg mit der Steigerung sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit zu verbinden. Der Wissenstransfer steht dabei im Fokus, um weiterzuwachsen und neue Mitglieder aus Hessen, Bayern und Thüringen zu gewinnen. Das Green Food Cluster ist Teil des Förderprogramms Regionale Innovationscluster und wird zu 50 % durch das Land Hessen gefördert.
Kontakt
Katharina Most
Clustermanagerin Green Food Cluster
Katharina.most@region-fulda.de
Telefon +49 661 102 4802
Mobil +49 151 26149489