Ehrenamtliches Engagement für die Ukraine
Diese Nachricht erreichte uns über WhatsApp aus der Ukraine nach der Entsendung des 40 Tonnen-LKW am vergangenen Samstag den 03.11.2024. Wie wir erfahren haben, ist der LKW nach längerer Überprüfung an der deutsch/polnischen Grenze in die Ukraine eingereist.
„Guten Abend, liebe Partner. Das Auto steht noch an der Grenze. Aber das ist nicht der Punkt. Ich möchte Ihnen und Ihren Teams für Ihre Unterstützung und Hilfe danken. Wir haben sie wirklich nötig. Wahrscheinlich mehr als im Jahr 2022. Es ist jetzt sehr schwierig. Kiew und die Region sind ständig unter Beschuss. Viele Drohnen verängstigen jede Nacht die Einwohner von Kiew. Ich spreche nicht von Charkiw, Cherson, Dnipro, Saporischschja… Diese Städte stehen unter ständigem Beschuss. Unser Militär ist erschöpft, die Zahl der Soldaten wird immer geringer. Es fehlt uns in allen Bereichen an Unterstützung. Schließlich befinden wir uns im Krieg mit einer nuklearen Supermacht, der größten der Welt. Deshalb ist jeder Ihrer Beiträge von unschätzbarem Wert. Ich danke Ihnen und verneige mich vor euch“. Quelle: „FREIWILLIGE VEREINIGUNG DER WIDERSTANDSKRÄFTE DER UKRAINE“
Seit fast zwei Jahren arbeiten die Vereine ESCHWEGE HILFT! e.V., People for People e.V. Ukraine Aid Fulda und der Helferkreis Arnstein intensiv daran, die Not der Menschen in der Ukraine zu lindern. Dank einer außergewöhnlichen Kooperationsstruktur konnte die Hilfsaktion weitreichende Unterstützungen in die Ukraine bringen und sicherstellen, dass Spenden und Hilfsgüter dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.
Carepakete für Bedürftige: Liebevoll zusammengestellte Pakete für verschiedene Zielgruppen
Eine besondere Rolle spielen die Carepakete, die sich gezielt an die Schwächsten der Gesellschaft richten – darunter Kinderheime, Altenheime, Kindergärten und weitere soziale Einrichtungen. Die Pakete, die in Zusammenarbeit von freiwilligen Helferinnen in Arnstein und Eschwege zusammengestellt werden, enthalten Lebensmittel, Hygieneprodukte und auch kleine Geschenke, die Kindern und Erwachsenen in der belastenden Kriegssituation Trost und Hilfe bieten. Jedes Paket ist auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt, mit wichtigen Alltagsgegenständen, aber auch mit herzlichen Zugaben wie Spielzeugen und Schulmaterialien, die Hoffnung und Freude in die schwierigen Lebensumstände bringen sollen.
Weitere dringend benötigte Hilfsmittel und Sachspenden
Neben den Carepaketen wurden von den drei Vereinen auch eine Vielzahl medizinischer und orthopädischer Hilfsmittel gesammelt und versandt. Darunter befinden sich Artikel wie Verbandsmaterialien, Rollstühle, Gehhilfen und sogar größere Krankenhausgeräte wie OP-Tische und Pflegebetten. Zudem helfen praktische Güter wie Generatoren und Powerbanks, den Menschen vor Ort den Alltag in Krisenzeiten zu erleichtern. Die regelmäßigen Kleiderspenden, die passend zu den Jahreszeiten gesammelt und geprüft werden, sind ebenfalls ein fester Bestandteil der Hilfstransporte.
Bürokratische Hürden erschweren Hilfstransporte
Eine besondere Herausforderung bei den Hilfsaktionen stellt die gestiegene Bürokratie dar, die zunehmend die Hilfstransporte behindert. Aufgrund neuer Regelungen verlangen die EU-Behörden jetzt umfassendere Kontrollen durch den deutschen Zoll, was die Logistik und den Zeitplan der Hilfslieferungen erheblich verkompliziert. Die Ehrenamtlichen müssen sich somit nicht nur um die Organisation der Spenden, sondern auch um die zusätzlichen bürokratischen Anforderungen kümmern, was den Aufwand erheblich steigert und wertvolle Ressourcen bindet.
Kritik am Hessischen Rundfunk und an der fehlenden Unterstützung für regionale Initiativen
Eine weitere große Enttäuschung stellt die fehlende finanzielle Unterstützung u.a. von Seiten des Hessischen Rundfunks dar. So Charly Montag und Stefan Faulstich in Bezug auf Spendenunterstützung, übereinstimmend: Obwohl es im HR seit Kriegsbeginn eine groß angelegte Spendenaktion für die Ukraine gibt, wurden die gesammelten Gelder – die Berichten zufolge einen Millionenbetrag umfassen – nicht auch an regionale Hilfsprojekte weitergeleitet, sondern an größere Organisationen wie Deutschland Hilft u.a. . Anfragen zur Unterstützung der regionalen Hilfsaktionen der drei Vereine blieben unbeantwortet oder ablehnend, was die Enttäuschung über die mangelnde Anerkennung und Unterstützung der lokalen Arbeit noch verstärkt. Auch von anderen offiziellen Stellen erhielten die Vereine keine Zuschüsse, da diese sich selbst in der Ukraine-Hilfe engagieren würden. Umso dankbarer sind die Vereine für die finanzielle Unterstützung ihrer Heimatkommunen, die sich an den allgemeinen Organisationskosten beteiligen und damit ein Zeichen für Solidarität und Anerkennung der ehrenamtlichen Arbeit setzen.
Ein unersetzbarer Beitrag für die Ukraine und die Menschen vor Ort
Die Hilfsarbeit der drei Vereine bleibt für die Ukraine und ihre Bevölkerung von unschätzbarem Wert, insbesondere da die Bedarfe an Unterstützung weiterhin hoch sind. Dank der finanziellen Unterstützung regionaler Spenderinnen und Spender, den kontinuierlichen Carepaket-Aktionen und der regelmäßigen Lieferung medizinischer und alltäglicher Hilfsgüter konnten die Vereine bisher weit über 100 Hilfstransporte in die Ukraine organisieren und eine direkte, nachhaltige Hilfe leisten.
Die Partnerorganisationen in der Ukraine, so auch der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko in einem Schreiben, äußern regelmäßig ihre tiefe Dankbarkeit und betonen, wie dringend sie auf diese private und unbürokratische Unterstützung angewiesen sind, um die Bevölkerung auch weiterhin versorgen zu können.
Hier finden sie auch Antworten auf alle ihre Fragen.
- ESCHWEGE HILFT! e.V. : https://eschwegehilft.de/, Mail: eschwegehilft@t-online.de, Tel.: Franky Daumann: 0170-8866146, Charly Montag 0170/6001055
- „People for People Fulda e. V. Ukraine Aid Fulda:“ info@pfpfd.de, Ansprechpartner: Stefan Faulstich über Kontakt HP, Tel.: 49 1512 8753525,
- Helferkreis Arnstein – Arnsteiner Netz e.V.: https://helferkreis.arnsteinernetz.de/ hilfe@helferkreis.arnsteinernetz.de, Tel: Cornelia Fuchs +49 1755462392 , Regina Dorn +49 160 92458653
Text: Charly Montag
Fotos: ESCHWEGE HILFT! e.V.